Bei einem Impingement-Syndrom handelt es sich um eine Einklemmung von Gewebe wegen räumlicher Enge. Wenn ein Impingement am oberen Sprunggelenk auftritt, liegt eine Einklemmung von Gelenkanteilen zwischen Knochen oder anderen Strukturen vor, die aufeinander treffen. Dadurch kann es vor allem bei Bewegungen zu Schmerzen kommen. Die Beweglichkeit im Gelenk ist meist eingeschränkt. Die Ursache für ein Impingement am oberen Sprunggelenk kann eine chronische Überlastung (z. B. durch Sport) oder auch eine Verletzung sein. Wenn beim Impingement des oberen Sprunggelenks mit anderen Maßnahmen keine ausreichende Besserung gelingt, wird eine Operation durchgeführt.
Ein Impingement-Syndrom (Engpasssyndrom) des oberen Sprunggelenks wird durch eine mechanische Belastung hervorgerufen. Dies kann durch Unfälle (Umknicken) geschehen, bei denen es zu Bänderverletzungen oder Knochenbrüchen kommt. Häufig führt aber eine chronische Einwirkung zu den Veränderungen. Von einem Impingement-Syndrom sind in erster Linie Sportler betroffen, beispielsweise häufig Fußballer, Läufer und Balletttänzer. Typisch ist hier als Ursache ein ständiger Zug des Fußes nach oben (Dorsalflexion) oder auch nach unten (Plantarflexion).
Die mechanischen Einflüsse können zu Veränderungen am oberen Sprunggelenk führen, die ein Impingement bedingen. Es können sich Knochenausziehungen (Osteophyten), freie Gelenkkörper aus Knorpel oder Knochengewebe, Gewebsvermehrungen oder Narben bilden. Störend kann zudem ein zusätzlich vorhandener Knochen namens Os trigonum sein, der sich als Normvariante bei einigen Menschen findet. Solche Strukturen am Gelenk können die Beschwerden beim Impingement auslösen. Oft stoßen das Schienbein (Tibia) und das Sprungbein (Talus) aneinander, so dass das dazwischen liegende Gewebe gequetscht wird.
Beim Impingement-Syndrom entstehen Schmerzen. Sie können chronisch sein, nehmen aber gewöhnlicherweise bei Bewegungen im Sprunggelenk zu. Beim Bewegen können die Schmerzen stechend und heftig sein. Auch nach der Ausübung von Sport können die Schmerzen zunehmen. Je nach Art und Lage der Veränderung sind die Schmerzen bei bestimmter Position des Fußes stärker. So wird im oberen Sprunggelenk ein vorderes von einem hinterem Impingement unterschieden. Zu den Schmerzen kommt eine Bewegungseinschränkung im oberen Sprunggelenk. Diese kann bis zu einer vollständigen Versteifung in dem Gelenk führen.
Der Arzt führt eine Befragung des Patienten (Anamnese) durch und untersucht dann den Patienten. Am Sprunggelenk wird beurteilt, wie beweglich es noch ist und ob sich Schmerzen bemerkbar machen. Es werden bildgebende Verfahren angewendet, also eine Röntgenuntersuchung sowie gegebenenfalls auch eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) oder eine Computertomographie (CT). Eventuelle Knochenausziehungen, Brüche und andere Veränderungen der Knochen können erkannt werden. Nicht immer ist jedoch eine Diagnose möglich. Der Nachweis der Erkrankung erfolgt meist in einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie). Das ist eine Untersuchung, bei der der Arzt mit einem feinen optischen Instrument in das Gelenk hineingeht. In der Gelenkspiegelung können meist gleich operative Behandlungsmaßnahmen durchgeführt werden.
Das Impingement-Syndrom am oberen Sprunggelenk führt zu Beschwerden, die in ähnlicher Form auch bei einer Reihe von anderen Erkrankungen auftreten können. In diesem Bereich können dies Achillessehnenerkrankungen, Schleimbeutel- und Sehnenscheidenentzündungen, Knochenausziehungen ohne räumliche Enge, Verkalkungen, Knochenbrüche oder Knorpelverletzungen im Sprunggelenk sein.
Beim Impingement kann zunächst versucht werden, eine Besserung durch eine nicht operative (konservative) Behandlung zu erreichen. Können diese Maßnahmen die Beschwerden nicht genügend lindern, so kann eine Operation angezeigt sein.
Das Sprunggelenk wird zeitweise ruhig gestellt, um durch die Schonung einen Rückgang der Beschwerden zu bewirken. Wichtig ist jedoch eine für das Impingement-Syndrom geeignete Krankengymnastik. An Medikamenten können die entzündungshemmenden NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) gegeben werden. Cortison kann über eine Spritze an das Gelenk gegeben werden.
Die Operation beim Impingement-Syndrom am oberen Sprunggelenk kann in einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) oder einer offenen Operation erfolgen. Oft reicht die Gelenkspiegelung, insbesondere beim hinteren Impingement wird aber meist ein offener Eingriff vorgenommen. In der Operation werden Knochenvorsprünge, Knochenstückchen oder störendes Weichteilgewebe entfernt.
In manchen Fällen kann eine nicht operative Behandlung beim Impingement am oberen Sprunggelenk genügen. Oft kann ein zufriedenstellendes Ergebnis aber erst durch eine Operation mit Entfernung der störenden Strukturen erreicht werden. Sind noch keine Folgeschäden eingetreten, so sind die Erfolgsaussichten gut. Eine eventuell vorhandene Gelenkabnutzung kann jedoch das langfristige Ergebnis erheblich verschlechtern.
Letzte Aktualisierung am 18.05.2021.