Eine Arthrose ist ein Verschleiß in einem Gelenk. Nicht selten ist das Sprunggelenk von einer Arthrose betroffen, da es schon im Alltag einer relativ großen Belastung ausgesetzt ist. Die Verschleißerscheinungen können durch eine chronische Einwirkung auf das Sprunggelenk entstehen. Gerade im Sprunggelenk ist aber oft eine Verletzung die Ursache für die Arthrose. Die typischen Anzeichen der Arthrose sind Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit. Die Behandlung der Sprunggelenksarthrose geschieht zunächst durch diverse nicht operative Verfahren. Wenn diese Maßnahmen keinen hinreichenden Erfolg bringen, können unterschiedliche Operationsmethoden zum Einsatz kommen.
Bei einer Arthrose entsteht ein Verschleiß der inneren Strukturen des Gelenks, hauptsächlich des Knorpels. Dies kann am oberen oder unteren Sprunggelenk auftreten. Die gewöhnlichste Ursache für eine Sprunggelenksarthrose ist eine Verletzung. Ein typischer Hergang kann hier ein Umknicken des Fußes sein. Verletzungen, die die Arthrose in Gang setzen können, sind beispielsweise Bänderschäden oder Knochenbrüche am Sprunggelenk. Die Schäden können eine Fehlbelastung bedingen, die einen Gelenkverschleiß zur Folge haben.
Häufig ist jedoch keine spezifische Ursache für den Gelenkverschleiß auszumachen. Der Grund ist dann eher in einer wiederholten, langfristigen Überlastung des Sprunggelenks zu suchen. Das betrifft oft Sportler (Tennisspieler, Fußballer) und andere Menschen, die ihr Sprunggelenk häufig strapazieren. Übergewicht kann ebenso eine Rolle bei der Entwicklung der Arthrose spielen.
Eine besondere Ursache, die die Arthrose provoziert, kann eine Fehlstellung sein, also beispielsweise ein Hohlfuß, Plattfuß oder Klumpfuß. Auch Lähmungen sind hierbei zu erwähnen. Erkrankungen können zu Schäden im Sinne einer Arthrose führen, beispielsweise rheumatische Krankheiten, Gicht, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Infektionen.
Bei der Arthrose läuft ein Prozess des Knorpelabriebs im Gelenk ab. Es kommt zu einer Zunahme der Reibung und zu einer Ausdünnung des Knorpels. Die Schäden können weiter gehen, eine Entzündungsreaktion und eine Schwellung können auftreten, und auch Knochengewebe kann sich vermehren und sich am Gelenk ebenfalls störend auswirken.
Bei Arthrose im Sprunggelenk kommt es anfangs hin und wieder zu Schmerzen. Bezeichnend sind oft Schmerzen, die nach längerer Unbeweglichkeit des Gelenks auftreten. Das ist üblicherweise morgens nach dem Aufstehen der Fall. Nach einer Anlaufzeit bessern sich die Beschwerden. Wenn die Arthrose fortschreitet, kommt es schon häufiger nach Aktivitäten im Sprunggelenk zu Schmerzen. Schließlich können die Schmerzen schon in Ruhe, also nachts, auftreten. Die Schmerzen können nicht nur den Bereich des Sprunggelenks selbst betreffen, sondern manchmal auch andere Fuß- oder Unterschenkelregionen. Zu den Schmerzen kommt eine mehr oder weniger starke Abnahme der Beweglichkeit im Sprunggelenk. Zudem kann das Gelenk geschwollen und überwärmt sein. Die Symptome führen dazu, dass der Patient Probleme mit dem Gehen und Laufen hat. So kann die Arthrose deutliche Auswirkungen auf den Sport und das alltägliche Leben haben. Weitere Folgen der Sprunggelenksarthrose können entsprechende belastungsbedingte Schäden an anderen Gelenken sein.
Wegweisend für die Erkennung der Arthrose ist schon die Erhebung der Beschwerden und der Krankengeschichte des Patienten (Anamnese). Der Arzt überprüft unter anderem das Aussehen, die Beweglichkeit und Schmerzhaftigkeit am Sprunggelenk. Er veranlasst eine Röntgenuntersuchung, bei der die Aufnahme charakteristische Anzeichen der Sprunggelenkarthrose aufweisen kann. In bestimmten Fällen können weitere bildgebende Untersuchungen angezeigt sein, also eine Ultraschalluntersuchung, eine Computertomographie (CT), SPECT (eine spezielle Art der CT), eine Kernspintomographie (Magnetresonanztomographie, MRT) oder eine Szintigraphie (Aufnahmetechnik nach Gabe eines leicht radioaktiven Mittels). Eine Blutuntersuchung kann sich als nützlich erweisen.
Eine Schmerzhaftigkeit mit Bewegungsminderung im Sprunggelenk kann sich unter anderem auch durch ein Einklemmungssyndrom (Impingement), durch eine Schleimbeutelentzündung oder Sehnenscheidenentzündung sowie durch einige weitere Erkrankungen in diesem Bereich ergeben.
Die Arthrosebehandlung beginnt immer mit Maßnahmen ohne Operation (konservative Therapie). Erst wenn diese keinen wesentlichen Erfolg bringen, können chirurgische Methoden angebracht sein.
Die Basis der nicht operativen Therapie bildet das weitgehende Ruhenlassen des Sprunggelenks. Verbände und stabilisierende Strukturen können vom Patienten getragen werden, um im Alltag eine Schonung zu erreichen. Allerdings müssen immer auch geeignete leichte Krankengymnastik beziehungsweise Bewegungstraining erfolgen. Gegen die Schmerzen können unter anderem Kälte- und Wärmeanwendungen oder Elektrobehandlungen helfen. Auch alternativmedizinische Verfahren wie Akupunktur oder Magnetfeldtherapie können angewendet werden. Bedeutsam kann die Behandlung mit Medikamenten werden. Eingesetzt werden die gegen Schmerzen und Entzündungsvorgänge wirksamen NSAR (nichtsteroidalen Antirheumatika). Auch die Gabe von Cortison, gegebenenfalls als Spritze, kann sinnvoll sein.
In nicht zu schwerwiegenden Fällen der Arthrose im Sprunggelenk kann eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zur Behandlung durchgeführt werden. Über kleine Zugänge mit Verwendung eines feinen optischen Gerätes werden dann Gelenkspülungen vorgenommen und geschädigte Gewebeanteile abgetragen. Bisweilen kann dies auch in einer offenen Operation erfolgen. Oft muss als Operation jedoch ein künstliches Sprunggelenk (Endoprothese) eingesetzt werden. Dabei werden die Gelenkstrukturen durch eine Konstruktion aus Metall und Kunststoffen ersetzt. Im äußersten Fall des Gelenkschadens kann eine Gelenkversteifung (Arthrodese) unumgänglich sein.
Ohne eine Behandlung setzt sich der Gelenkverschleiß oft immer weiter fort, bis es im Extremfall zu einer vollständigen Versteifung des Sprunggelenks kommen kann. Durch konservative (nicht operative) Vorgehensweisen kann die Verschlimmerung meist aufgehalten werden, die Schmerzen und die Minderbeweglichkeit werden eingedämmt. Manchmal ist eine Operation, vor allem zum Gelenkersatz (Prothese), jedoch unumgänglich. Diese zeigt normalerweise gute Erfolge. Eine Prothese hält im Normalfall über viele Jahre, bis sie eventuell ausgetauscht werden muss.
Letzte Aktualisierung am 18.05.2021.