Der Hohlfuß (Pes cavus oder Pes excavatus) ist eine angeborene oder erworbene Fehlstellung des Fußes. Das Fußgewölbe ist dabei stark angehoben Ursachen. Je nach dem, ob dabei die Ferse oder der Vorfuß mehr belastet werden, wird zwischen einem Ballenhohlfuß und einem Hackenhohlfuß unterschieden.
Ein Hohlfuß kann zudem in drei Schweregrade eingeteilt werden:
Ein Hohlfuß ist in den meisten Fällen familiär bedingt. Andere Faktoren die zur Entstehung eines Hohlfußes führen, sind Lähmungen und Nervenschäden der kleinen Fußmuskeln. Auch eine Schwäche der Fußmuskeln und der Bänder kann einen Hohlfuß verursachen. In einigen Fällen ist der Hohlfuß auch ein erstes Anzeichen einer Muskelschwäche. Nimmt die Ausprägung eines Hohlfußes langsam zu, liegen der Fehlstellung häufig Erkrankungen des Nervensystems (neurologische Erkrankungen) zugrunde.
Dazu zählen:
Beim Hohlfuß ist das Längsgewölbe des Fußes stark überhöht. Dies bereitet den Betroffenen häufig Druckstellen an der höchsten Stelle des Spanns und am Fußballen, was zu Schmerzen und zu Schwierigkeiten beim Gehen führen kann. Zudem können sich sehr leicht Hühneraugen ausbilden. Die Zehen sind im Falle eines Hohlfußes meist stark gekrümmt und versteift. In vielen Fällen ist auch eine Krallen- oder Klauenstellung der Zehen zu beobachten Die Ferse ist beim Hohlfuß meist nach innen gerichtet und nimmt eine O-Stellung ein. Am Ballen und am äußeren Rand verschleißen die Schuhe leicht. Verstauchungen kommen häufiger vor. Der unsichere Gang und das leichte Umknicken des Fußes begünstigen Stürze und Verstauchungen.
Ein Hohlfuß im eigentlichen Sinne liegt erst dann vor, wenn im Fußabdruck (Podogramm) keine Belastung des Mittelfußes mehr erkennbar ist. Das Gewicht wird somit fast ausschließlich von Ferse und Vorfuß getragen. Die Diagnose eines Hohlfußes lässt sich jedoch in den meisten Fällen schon bei der klinischen Untersuchung des betroffenen Fußes relativ sicher stellen.
Die Beweglichkeit der Fußwurzelgelenke ist stark eingeschränkt. Im Bereich des ersten und fünften Mittelfußknochens fällt zudem meist eine verstärkte Schwielenbildung auf. In einer Röntgenuntersuchung kann schließlich das genaue Ausmaß der Fehlstellung beurteilt werden. Eine Röntgenuntersuchung oder Magnetresonanztomographie der Wirbelsäule kann zudem Aufschluss darüber geben, ob das Skelettsystem bereits durch die Fehlstellung beeinträchtigt ist.
Um sicher zu gehen, dass keine Nervenerkrankung für die Entstehung eines Hohlfußes verantwortlich ist, sollte eine ausführliche neurologische Untersuchung durchgeführt werden.
Die Behandlung eines Hohlfußes richtet sich weitestgehend nach dem Schweregrad der Erkrankung. Zur konservativen Therapie werden zunächst Einlagen verordnet. Diese können das Fußgewölbe stützen und den Vorfuß entlasten. Schuhe mit einem hohen Schaft geben dem zudem Fuß Halt und verhindern das Umknicken. Meist sind orthopädische Schuhe nötig.
Einem Fortschreiten der Erkrankung kann beispielsweise durch regelmäßige Krankengymnastik sowie häufiges Barfußlaufen entgegengewirkt werden. In schweren Fällen ist auch eine operative Korrektur des Hohlfußes möglich. Dabei können zum einen Knochenfragmente entfernt (Osteotomie) oder einzelne Gelenke versteift werden (Arthrodese).
Wird ein Hohlfuß rechtzeitig und ausreichend behandelt, ist die Prognose meist gut. Unbehandelt kann sich diese Fehlstellung jedoch immer weiter verschlechtern und zu einer Deformierung der Zehen führen. Zudem bilden sich im Verlauf schmerzhafte Schwielen an der Fußsohle.
Letzte Aktualisierung am 11.05.2021.