Erektile Dysfunktion, landläufig als Impotenz bezeichnet, betrifft Millionen von Männern, meist ältere, aber auch etwa zehn von hundert unter 40. Geschlechtsverkehr ist ihnen nur selten oder gar nicht mehr möglich. Die Ursachen dafür sind vielfältig, doch zu 90% rein körperlicher Natur. Scham, Versagensängste sowie Kommunikationsprobleme wirken sich zusätzlich noch psychisch belastend aus. Dabei lassen sich die meisten Probleme dieser Art beseitigen, vorausgesetzt, die Betroffenen wenden sich an einen Urologen ihres Vertrauens.
Häufig ist Impotenz ein Symptom einer organischen oder Stoffwechselerkrankung. Diese lassen sich mehrheitlich diagnostizieren, behandeln oder heilen. Medikamente wie Antidiabetika, verschiedene Psychopharmaka, Antiandrogene, einige Herz- und Blutdruck-Präparate, selbst einige rezeptfreie Schmerzmittel, Zytostatika und andere Krebsmedikamente vermindern die Erektionsfähigkeit. Hier muss der Arzt entscheiden, wie sich dies umgehen lässt. Sportler, die Anabolika zum Muskelaufbau einnehmen, müssen sich über die Risiken im Klaren sein.
Übergewicht führt nicht nur zu einer Reihe von Stoffwechselstörungen. Buchstäblich „schlecht in Form“ zu sein, birgt auch das Risiko mangelnder Potenz. Häufiger Genuss von Alkohol und Nikotin wirken sich auf nachweislich auf Potenz und Zeugungsfähigkeit aus. Psychische Erkrankungen, Kummer und Sorgen, Stress und Konflikte sowie überzogener Leistungsdruck führen sehr oft zu Erektionsstörungen. Zu wenig Bewegung: Fitness, Libido und sexuelle Leistungsfähigkeit hängen eng zusammen.
Wer sich fit hält, hält leichter sein optimales Wohlfühlgewicht, bleibt gesund und beweglich. Sportliche Männer produzieren zudem ausreichend Testosteron, das „Männlichkeitshormon“. Doch es gibt noch weitere gute Gründe, in Bewegung zu bleiben. Testosteron hält die Knochen gesund und bannt im höheren Lebensalter die Entstehung von Osteoporose. Wer viel sitzt, wenig für seinen Körper tut und zudem noch mit Stress kämpft, muss mit Rückenschmerzen rechnen. Erfahrungsgemäß leiden diese Patienten vermehrt auch an erektiler Dysfunktion. Sie benötigen sowohl die Hilfe eines Orthopäden als auch die des Urologen. Dabei reicht das Ursachenspektrum von Verspannungen bis hin zu Bandscheibenvorfällen. In einigen Fällen führen blockierte, eingeklemmter Nervenbahnen dazu, dass ein Liebesleben nicht mehr möglich ist.
Regelmäßige sportliche Betätigung ist in der Lage, zahlreiche Potenzprobleme ohne jede Zusatzbehandlung zu beheben. Tennis, Squash, Mannschaftssportarten, Laufen, Schwimmen, Wandern, Golfen, Klettern: Die Auswahl ist groß. Der Fun-Faktor entscheidet mit über den Erfolg.
Die Produktion von Testosteron steigt mit der Regelmäßigkeit, mit der Sport getrieben wird und mit der Masse der Muskeln, die dabei entstehen. Übertriebenes, exzessives Training dagegen senkt die Hormonbildung und kommt der Potenz nicht zugute. Das berühmte „Runner's High“ etwa, bei dem im Hochleistungsmodus Endorphine freigesetzt werden, hemmt die Fähigkeit zur sexuellen Erregung. Kraft- oder Intervalltraining wirken sich besonders positiv auf den Beckenboden und die Durchblutung im Bereich der Körpermitte aus. Entsprechend steigert dies die sexuelle Leistungsfähigkeit. Zudem bleiben die Gefäße elastisch und durchgängig, das Risiko einer späteren Arteriosklerose sinkt.
Im Fitnessstudio werden Kraft und Ausdauer ausgewogen trainiert, die aufgezählten Sportarten erfordern ohnehin beides. Wer im Beruf viel sitzt und wenig Zeit hat, sollte dennoch etwa zehn Minuten täglich den Beckenboden mit einfachen Übungen stärken.
Bestehen immer noch Gefühle der Unsicherheit, helfen auch potenzsteigernde Präparate. Viele Männer verlassen sich auf Ginseng-Präparate oder L-Arginin-Kapseln, die jedoch unterschiedlich stark oder zuverlässig wirken. So kann man beispielsweise Medikamente wie Tadalafil kaufen, welche sich zuverlässig gegen Erektionsstörungen bewährt haben und nach Absprache mit dem Urologen verordnet werden. Es wird nicht nur bei Erektionsstörungen, sondern auch bei gutartiger Prostatavergrößerung oder Bluthochdruck in der Lungenarterie eingesetzt. Der Wirkstoff führt zu einer Entspannung und Erweiterung der Blutgefäße und einer generellen Verbesserung der Durchblutung. Auf diesem Weg wird auch die Erektionsfähigkeit unterstützt.
Die meisten Potenzprobleme lassen sich lösen. Vorausgesetzt, die Betroffenen fassen Mut, holen sich Hilfe und sprechen mit ihrem Facharzt über die Situation. Bei einem Teil der Betroffenen liegen rein psychische Probleme vor. Gesunde, vitalstoffreiche Ernährung, effektives Stress-Management, offene Gespräche, eventuell eine Therapie, ausreichender Schlaf und körperliche Aktivität helfen, oft ohne ärztliche Unterstützung wieder ein erfülltes Liebesleben zu führen. Wird ein Arzt zu Rate gezogen, setzt er gern unterstützend potenzfördernde Präparate ein, sofern keine weiteren Krankheiten zugrunde liegen. Doch selbst bei organischen Ursachen gibt es zahlreiche Wege, die erektile Dysfunktion zu beheben.
Letzte Aktualisierung am 16.02.2024.