Immer mehr Läufer schwören auf das Laufgefühl, das ihnen sogenannte Barfuß-Laufschuhe vermitteln. Sie schätzen die hohe Flexibilität der Schuhe, die unter anderem auch bessere Laufzeiten mit sich bringt.
Barfuß-Laufschuhe gibt es in verschiedenen Ausführungen:
Die minimalistische Variante besteht aus einem Oberschuh, in der jede Zehe einzeln untergebracht wird und einer sehr dünnen Sohle. Idealerweise sitzen sie wie eine zweite Haut. Die Gummisohle schützt die Fußsohle lediglich vor Verletzungen, enthält aber keinerlei Dämmung.
Eine gemäßigtere Variante ist zwischen Barfuß-Laufschuh und dem traditionellen Laufschuh anzusiedeln. Hier stecken alle Zehen zusammen wie in einem normalen Sportschuh. Der Unterschied liegt darin, dass die Zwischensohle sehr dünn ist und auch die Untersohle kaum über Dämpfung verfügt.
Die Bilder von meist afrikanisch-stämmigen Marathonläufern, die mühelos barfuß Kilometer um Kilometer zurücklegen, sind längst um die Welt gegangen. Doch ist dieser Trend für uns, die wir es gewohnt sind, tagaus tagein Schuhe zu tragen, wirklich gesund?
Die Griffith University in Southport hat den Schuhtrend mit rund 100 Männern zwischen 19 und 50 Jahren getestet.
Die Probanden wurden in drei Gruppen unterteilt: Die erste Gruppe bekam die traditionellen Laufschuhe mit guter Dämpfung zugewiesen. Die zweite Gruppe sollte in einem gemäßigten Barfußschuh trainieren. Die dritte Gruppe lief in den minimalistischen Zehen-Schuhen. Zwölf Wochen lang trainierten die Teilnehmer. Zum Abschluss der Studie legten sie einen 10 km-Lauf zurück.
Insgesamt 23 Verletzungen, meist laufbedingte Schmerzen, waren am Ende unter den Teilnehmern zu verzeichnen. Am gesündesten gingen die Läufer aus der Gruppe mit den normalen Laufschuhen hervor. Hier gab es nur vier Verletzungen. Zwölf Verletzungen gab es hingegen bei den gemäßigten Barfuß-Laufschuhen. Sogar die reduzierten Five Finger-Schuhe schnitten mit sieben Verletzungen besser ab.
Die Ärzte erklären sich das Ergebnis so, dass die Läufer in den gemäßigt minimalistischen Schuhen nicht von den Vorteilen der anderen beiden Schuhmodelle profitieren konnten: Sie mussten einerseits auf eine komfortable Dämpfung verzichten, andererseits war der Schuh nicht so flexibel, dass die Läufer tatsächlich ihren Laufstil so verändern konnten wie beim Barfußsschuh. In der Folge kam es in dieser Gruppe sehr viel häufiger zu Schmerzen an Schienbein und Wade.
Für Hobbysportler ist ein gut gedämpfter Laufschuh somit noch immer die gesündeste Variante. Möglicherweise braucht es für die Barfuß-Laufschuhe aber auch eine längere Eingewöhnungszeit, weil der Körper sich erst an die neue Laufart gewöhnen muss. Dies konnte bei der Studie nicht berücksichtigt werden.
aktualisiert am 11.03.2014