Die Ferse trägt einen großen Teil des Körpergewichts. Daher kann schon eine geringe Überlastung oder Fehlbelastung zu schmerzhaften Zuständen führen, die sich nicht nur auf den hinteren Teil des Fußes beschränken, sondern auch ausstrahlen. Dann sind die Gelenke und häufig sogar die Wirbelsäule mit betroffen. Der Schmerz konzentriert sich zunächst auf die Unterseite der Ferse und die kurze Achillessehne. Oft ist dann im Röntgenbild auch eine winzige knöcherne Veränderung festzustellen.
Ursachen und Therapieansätze gibt es mehrere. Häufig liegt aber eine Reizung oder Entzündung der Achillessehne und des nahegelegenen Schleimbeutels vor.
Auch Fersensporne können Schmerzauslöser sein, allerdings weniger häufig als vermutet. In vielen Fällen entsteht ein Fersensporn erst im Gefolge anderer Fehlbelastungen.
Wenn die Ferse schmerzt, ist meist der Wadenmuskel verkürzt, so, dass der gesamte Fuß in Mitleidenschaft gezogen ist und die Ferse schmerzhaft überlastet wird.
Typisch für diese Art von Fersenschmerzen ist ein heftiger Anlaufschmerz bei den ersten Schritten am Morgen oder nach Ruhephasen. Während der Bewegung tritt zunächst eine Linderung ein, die aber nicht vorhält. Mit der Zeit wird das Gehen immer beschwerlicher und sportliche Betätigung unmöglich. Besondere Merkmale sind Druckreaktionen an den Sehnenansätzen, aber auch dumpfe oder stechende Schmerzen im Sohlenbereich. Schmerztabletten helfen kaum.
Unzulängliche Dehn-Arbeit selbst bei sportlichen Menschen kann zu dieser Art der Fehlbelastung führen. Entgegenwirken kann man den Fersenschmerzen durch gezielte Dehnübungen:
Bis zum Fußballen auf eine Treppenkante stellen und
1. die Fersen einmal anheben und für mehrere Sekunden so halten,
2. das Gewicht unter das Niveau der Treppenstufe absenken, dabei werden die Wadenmuskeln besonders stark gedehnt – diese Position bis zu 30 Sekunden beibehalten. Ein spürbares Ziehen im unteren Wadenmuskel zeigt an, dass die Übung richtig ausgeführt wird.
Diese Übungen lassen sich variieren und in der Dauer steigern. Zeigen sie keine nachhaltige Wirkung, wird der Wadenmuskel (M. gastrocnemius) unter dem Kniegelenk operativ eingekerbt, also quasi künstlich verlängert. In der Regel lassen dann die Schmerzen sehr schnell nach.
Dagegen haben sich Fersenkeile als Therapiemaßnahme nicht bewährt: Wird die Ferse damit nämlich für längere Zeiträume höhergesetzt, verkürzt sich der Wadenmuskel weiter.
Die Übungen, eventuell eine Nachtschiene, die den Fuß in einer Dehnungsstellung festhält sowie als letztes Mittel die beschriebene Operation helfen häufig recht schnell gegen die Fersenschmerzen. Vorausgesetzt, es liegen keine anderen Ursachen, wie beispielsweise Sprunggelenksarthrose, rheumatische Erkrankungen oder massive Entzündungen im Sehnenapparat zugrunde.
aktualisiert am 03.07.2013