Die Orthopädie beschäftigt sich mit Beschwerden des Bewegungsapparats, mit Knochen, Muskeln, Bändern und Sehnen. Krankheiten des rheumatischen Formenkreises sowie Verletzungen und deren Folgen sind die ganz großen Themen in der Orthopädie, und notgedrungen geht man aus zwei Aspekten an die Sache ran: Schmerz und dann Funktion. Die Schulmedizin verordnet hier gerne Salben und bunte Pillen, die allesamt mehr oder weniger leber- und/oder nierentoxisch sind. Diese Organe sind dann zwar irgendwann angegriffen, aber die Primärsymptome zunächst beseitigt – mit den Organen mag sich später ein anderer Fachbereich beschäftigen.
Für Betroffene ist das völlig inakzeptabel, man sucht nach Alternativen. Neben der Phytotherapie gibt es einige Denkansätze zum Verständnis und der aktiven Auseinandersetzung mit der Krankheit: Autoaggressionskrankheit hört der Betroffene von Homöopathen hinsichtlich Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Ein psychisch/seelischer Ansatz benutzt Begriffe wie (eingenommene) Haltung, Sturheit, eine Sache überziehen, Abwenden von Konflikten, Kompensation von Schuldgefühlen, etc. Die traditionelle chinesische Medizin versteht die Knochen der Niere zugeordnet, der Wurzel des Lebens, und setzt hier an. Auch Maria Treben legt großen Wert auf tüchtige Nierenarbeit zum Ausscheiden von Giften und Schlacken. Hildegard von Bingen bedient sich ebenfalls Pflanzen, die nebenbei den Körper reinigen. In der Gesundheitscommunity DocJones finden Betroffene weitere Informationen zu den verschiedenen Möglichkeiten und können sich mit anderen austauschen.
Eine wunderbare Heilpflanze für die Orthopädie ist der Beinwell, wie sein Name schon sagt: Bein steht für Knochen und well für gut. Aus seinem germanischen Namen geht hervor, dass der Beinwell schon sehr lange als Heilpflanze bei allen Problemen mit Knochen und Gelenken bekannt ist. Die gut getrockneten und zermahlenen Wurzeln als Breiumschlag sowie die gewalkten oder überbrühten Blätter als Auflage helfen bei akuten Beschwerden, die Beinwell-Tinktur bei chronischen wie Rheumatismus und Gelenkschwellung. Daneben sind verschiedene Beinwellprodukte im Handel erhältlich.
Maria Treben empfiehlt bei Gelenksentzündungen, -deformierungen und –abnutzungserscheinungen morgens und abends nüchtern einen Zinnkrauttee und 4 Tassen Brennnesseltee über den Tag, von denen dreimal etwas weggenommen und ein Esslöffel Schwedenbitter zugefügt wird. Gegen die Schmerzen benutzt sie neben den Kalt-/Warmaspekten gewalkte oder gebügelte Wirsing- Weißkohl- und Beinwellblätter sowie in härteren Fällen die des Wiesenbärenklaus - über Nacht aufgebunden.
Hildegard von Bingens Verbündete im orthopädischen Bereich sind Wermut, Quitte und Sellerie. Noch heute ist eine Hirschmarksalbe mit Wermut zum Einsatz gegen Arthritis und Arthrose erhältlich. Innerhalb der Naturmedizin hat sich die Quitte als sehr erfolgreich bewährt, und zwar wird nach Hildegard bei Rheuma und Gicht zu jeder Mahlzeit ein Kompott mit wenig Zucker verspeist, am besten mit Pulvis apii compositum, eine Mischung aus Sellerie, Raute, Muskatnuss, Steinbrech und Gewürznelke.
Blüten und Wurzeln des Arnikas mit seiner enormen Heilkraft werden ebenfalls bei Beschwerden des Bewegungsapparats in der Orthopädie verwendet. Homöopathisierter Arnika, drei Tage vor Operationen und bis zum Abheilen eingenommen, beschleunigt den Heilungsprozess. Die Wurzel der Alraune und Lavendelblüten bringen Besserung bei Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Ischias und Drehschwindel, einer Unterform des Schwindels. Die Samen der Herbstzeilosen und Teufelskrallewurzeln werden erfolgreich bei Gichtschmerzen eingesetzt, auch Einreibungen mit Johanniskrautöl (Rotöl) können helfen.
Letzte Aktualisierung am 27.03.2014.