Wenn Hände und Füße einschlafen

Was hat es zu bedeuten, wenn Hände und/oder Füße „einschlafen", also sich dort ein plötzliches Taubheitsgefühl ausbreitet, dass sich durch etwas Bewegung und eine Positionsänderung schnell auflöst, begleitet von einem unangenehmen Prickeln und Pieksen? In der Regel handelt es sich dabei um eine harmlose Erscheinung, die nicht zu sofortiger Panik führen sollte. Meist wird durch eine bestimmte Körperhaltung ein Nerv abgeklemmt, zum Beispiel nachts, wenn man sich herumwälzt und auf dem Arm liegen bleibt. Bleibt das Taubheitsgefühl aber trotz Lageänderung bestehen und geht auch nach Stunden oder gar Tagen nicht von selbst weg, kann es ein Anzeichen für eine Erkrankung sein und sollte von einem Arzt untersucht werden. Gleiches gilt, wenn das Kribbeln häufig und regelmäßig ohne erkennbaren Grund auftritt.

Eine mögliche tiefergehende Ursache, die nichts mit kurzzeitigem falschem Sitzen oder Liegen zu tun hat, kann ein Bandscheibenvorfall sein. Hier bleibt der betreffende Nerv dauerhaft eingeklemmt, die Taubheit geht in Folge dessen nicht von selbst vorüber. Auch eine Beeinträchtigung des Handwurzelnervs bei dem so genannten Karpaltunnelsyndrom kann zu einem Taubheitsgefühl in einer oder beiden Händen führen. Gleichzeitig bemerken Patienten den schrittweisen Verlust von Kraft in der Hand. So wird kräftiges Zupacken immer schwieriger. Da das Taubheitsgefühl ein erstes Anzeichen einer solchen Erkrankung sein kann, sollte man frühzeitig einen Arzt aufsuchen. Eine Armschiene kann den Nerv entlasten, möglicherweise kann aber auch eine Operation notwendig sein.

Das Karpaltunnelsyndrom kann verschiedene Ursachen haben. So tritt es häufig in Folge eines Knochenbruchs oder einer Sehnenscheidenentzündung auf, kann aber auch aufgrund von Veränderungen des Hormonhaushaltes des Körpers auftreten. Daher sind viele ältere Frauen in und nach den Wechseljahren von der Erkrankung und ihren typischen Beschwerden betroffen.