Die Slackline, ein schmales Band aus Nylon, das zwischen zwei Stützen gespannt wird, wird als Sportgerät immer beliebter. Das Besondere: Anders als das Balancieren auf einem fest stehenden Sportgerät schwingt die Slackline unter dem eigenen Gewicht auf und ab und stellt dabei die gesamte Motorik vor große Herausforderungen. Allein durch den Versuch, sich auf dem Band zu halten, werden sonst kaum beanspruchte Muskelgruppen trainiert, ebenso der Gleichgewichtssinn und die Koordination geschult.
Training mit der Slackline ist also eine Herausforderung und zwar eine, die nicht auf eine bestimmte Altersgruppe beschränkt ist. Schon Kinder können mit dem wackeligen Sportgerät ihre motorischen Fähigkeiten schulen, mit steigendem Alter können immer kompliziertere Übungen erlernt werden. Die Balanceübungen sind für fast jeden geeignet. Einzig wer unter Erkrankungen der Knochen oder der Gelenke leidet, sollte vor dem ersten Üben mit der Slackline unbedingt mit seinem Arzt sprechen und mögliche Risiken abklären.
Slackline-Sport ist nichts für Ungeduldige. Bis man sich an komplizierten Bewegungsabläufen oder auch nur an einfachem Vorwärtsgehen versuchen kann, will erst einmal mit viel Durchhaltevermögen und Balance das Stehen auf dem Nylongurt erlernt werden. Mit der Zeit wird das immer einfacher und nach und nach können erste Bewegungen auf der Slackline ausprobiert werden. Nur wer am Ball bleibt und regelmäßig übt, wird früher oder später erste Erfolgserlebnisse für sich verbuchen können. Ist Gehen erst einmal erlernt, werden Koordinationsfähigkeit, Balance und Muskulatur bereits durch kurze Trainingseinheiten auf der Slackline optimal geschult. Durch den Zwang, gerade und aufrecht zu stehen, um sich auf dem Band halten zu können, wird auch die Körperhaltung aktiv gefördert. Da der Spaß und die Motivation bei der Slackline enorm sind, wird das trendige Trainingsgerät mittlerweile auch vereinzelt zur Therapie verwendet, zum Beispiel nach einem Schlaganfall.
Doch wohin mit dem Sportgerät? Zur Befestigung der Slackline bedarf es zweier fester Stützen. Bäume eignen sich selbstverständlich in der freien Natur besonders gut dafür, solange sie fest und stabil genug gewachsen sind, um das Körpergewicht zu tragen. Auch sollten Sie nicht selbst schon stark schwingen, da es sonst kaum möglich ist, sich auf dem Nylonband zu halten. Bei Naturschützern, Forst- und Parkverantwortlichen sind Slackliner nicht unbedingt gerne gesehen, da die Befestigungen der Baumrinde erheblichen Schaden zufügen können. Um dies zu vermeiden, sollte man einen speziellen Baumschutz verwenden, der zwischen Rindenoberfläche und Befestigungslasche angebracht wird, und den Baum vor unnötigem Leid bewahrt. Zur Befestigung sind die Herstellerangaben peinlich genau einzuhalten, sonst kann es zu Abstürzen mit Verletzungen kommen. Am besten fährt man, wenn man sich zu Anfang von einem erfahrenen Slackliner in den Aufbau und die Benutzung des Sportgerätes einweisen lässt. Ein zweiter Mann oder eine zweite Frau ist bei den ersten Geh- beziehungsweise Stehversuchen auf der Slackline ohnehin zu empfehlen - zumindest, bis man aus eigener Kraft und mit eigenem Balancegeschick auf dem Gurt stehen kann.
Letzte Aktualisierung am 22.06.2011.