Viele Patienten mit Herz-Kreislauf-Beschwerden haben Angst, Sport könnte für sie zu anstrengend und daher schädlich sein. Diese Sorge ist in vielen Fällen völlig unbegründet. Denn gerade körperliche Aktivität kann den Verlauf Herz-Kreislauf-Erkrankungen positiv beeinflussen. Denn der Körper bleibt durch regelmäßiges Training fit und leistungsfähig, Risikofaktoren, die sich negativ auf die Krankheit auswirken können, werden reduziert oder beseitigt. Zu ihnen zählen vor allem Übergewicht, ein hoher Cholesterinspiegel, Stress, hoher Blutdruck oder Diabetes. Sport sorgt nicht nur für körperliche Leistungsfähigkeit, auch Stress wird durch Aktivitäten, zum Beispiel nach Feierabend, wirksam bekämpft. Und gerade Stress ist ein bedeutender Risikofaktor, wenn es um Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht.
Bei einem sinnvollen Training kommt es auf verschiedene Faktoren an. Um das Herz-Kreislauf-System richtig und vor allen Dingen wirkungsvoll zu trainieren, ist zum Beispiel eine Trainingseinheit von weniger als 20 Minuten in jedem Fall zu kurz. Optimal sind 30 bis 45 Minuten Ausdauersport, damit ein nachhaltiger Effekt erzielt wird. Wenn sich die Kondition nach und nach steigert, kann auch die Länge der Trainingseinheiten entsprechend schrittweise angepasst werden.
Was für zu kurze Trainingseinheiten gilt, lässt sich auch über eine zu seltene sportliche Betätigung sagen: Wer nur am Wochenende trainiert, hat zwischen den Einheiten zu lange Pausen. Die Kondition steigert sich nur langsam oder gar nicht und der Trainingszustand ist zu Beginn jeder Einheit unverändert. Drei- bis viermal wöchentlich sollte jemand, der wirklich etwas an seiner Leistungsfähigkeit und seinem Wohlbefinden ändern möchte, schon trainieren. Auch die richtige Intensität der Trainingseinheiten ist wichtig. Besonders Patienten mit Herzbeschwerden sollten es nicht übertreiben, aber auch eine zu geringe Beanspruchung durch den Sport ist nicht sinnvoll weil ohne Wirkung. Nur durch körperliche Ermüdung wird auch eine höhere Leistungsfähigkeit resultieren. Den optimalen Pulsbereich für das individuelle Training sollte mit dem behandelnden Arzt oder einem Facharzt (Internist, Kardiologe oder Sportmediziner) abgeklärt werden - zum Beispiel mittels eines Belastungs-EKG.
Wer an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leidet, sollte sich vor allem für Ausdauersportarten wie Walking, Wandern oder Radfahren entscheiden. Besonders am Anfang wären die so genannten Spielsportarten wie Tennis oder Fußball aufgrund der ständig wechselnden Belastungsintensität für vorgeschädigte Patienten eher schädlich als von Nutzen.
Letzte Aktualisierung am 01.11.2010.