In der altindischen Region kennt man Yoga bereits seit mehreren tausend Jahren. Und was von so Manchem als spiritueller Meditationshokuspokus belächelt werden mag, ist in Wahrheit eine äußerst präzise und bewährte Wissenschaft. Ziel der Übungen ist es, die Entwicklung von Körper, Geist und Seele in Einklang miteinander zu bringen. Regelmäßig durchgeführt, optimiert Yoga die Körperfunktionen: Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Hormonsystem. Außerdem hilft es gegen Bluthochdruck, Magen- und Kopfschmerzen und regt zur Konzentration und Ausgeglichenheit an. Die „Asanas", wie Yoga-Übungen auch genannt werden, beanspruchen alle Muskelgruppen, Bänder, Knochengelenke und Organe und werden daher auch bei Erkrankungen der Atemwege oder der Volkskrankheit Rückenschmerzen empfohlen.
Yoga sorgt dafür, dass der Mensch sich ausgeglichener, toleranter und zufriedener fühlt. Es lässt uns die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten und erweitert so unser Bewusstsein und unser Urteilsvermögen. Ursprünglich sollte Yoga den Menschen sein wahres Ich erkennen lassen. In einem spirituellen Kontext wurde darin das Wesen des Göttlichen gesehen; der gesundheitliche Aspekt des Yoga entwickelte sich erst später. So sind auch deren Methoden und Techniken stetigen Veränderungen ausgesetzt. Nichtsdestotrotz sind die 2000 Jahre alten Lehren des Yoga-Sutra, des „Achtgliedrigen Weges", auch heute noch aktuell; haben sich die seelischen Probleme, mit denen der Mensch zu kämpfen hat, im Großen und Ganzen doch nicht verändert.
Heute wird meist das Hatha-Yoga gelehrt, dass den Körper in den Mittelpunkt der Übungen stellt. Besondere Bedeutung hat hierbei „Prana", die Lebensenergie, die den Körper im Idealfall gänzlich durchströmt und ihn in Einklang mit seiner Umgebung bringt. Dann, so die Lehre, ist der Körper gesund. Blockaden, die körperlich in Form von Verspannungen oder mental sein können, behindern den Fluss der Energie und sorgen dafür, dass wir Schmerzen haben, uns müde und antriebslos fühlen.
Yoga ist also eine Möglichkeit der Gesundheitsvorsorge und Therapie, die nach und nach in der Bevölkerung und bei Ärzten und Krankenkassen auf immer größere Akzeptanz stößt. Einen bleibenden positiven Effekt haben Yoga-Übungen bereits, wenn sie täglich für 15 bis 20 Minuten durchgeführt werden. Dabei können sie unterstützend bei der Therapie vielfältiger Erkrankungen wirken. Wichtig ist, dass der Patient am Anfang an die Hand genommen wird und in einer entsprechenden Schulung die passenden und auf ihn zugeschnittenen Übungen erlernt. Dann funktioniert Yoga ganz ohne schädliche Nebenwirkungen. Ein Argument, dass dafür spricht, Yoga als ergänzendes Mittel der Gesundheitsvorsorge und Behandlung einzusetzen.
Das erfolgreiche Absolvieren der Übungseinheit schafft zudem ein positives Gefühl. Man ist stolz darauf, etwas geschafft und sich damit etwas Gutes getan zu haben. Das steigert das Selbstwertgefühl und verstärkt den positiven Effekt, den Yoga auf das Wohlbefinden ausübt. Aber auch das Bewusstsein für den eigenen Körper wächst mit den regelmäßige Übungen. So erkennt der Mensch Abweichungen vom Normalzustand schneller selbst und entwickelt ein natürliches Interesse an einem gesunden Lebenswandel und bewussterem Umgang mit Genussmitteln.
Letzte Aktualisierung am 30.04.2010.