Eine neue Operationsmethode für luxierende Kniescheiben, bringt Hoffnung, für Menschen mit anlagebedingten Problemen der Kniescheibe und Sportlern, welche sich durch Verletzungen z.B. Sturz auf die Kniescheibe, verletzt haben. Diese neue Technik nennt sich MPFL- Rekonstruktion, was Mediale patellofemorale Ligament bedeutet. Dabei handetl es sich um ein Band, das der wichtigste Stabilisator im Knie ist. Es erstreckt sich von der inneren Kante der Kniescheibe bis hin zum Oberschenkelknochen.
Ursprüngliche Behandlungsmethoden setzten die Betroffenen in der Regel 6 Wochen komplett außer Gefecht, während bei dieser Methode die Menschen nach 2 Wochen wieder voll ihr Bein belasten und zudem das Kniegelenk gleich nach dem Eingriff bis zu 90 Grad beugen können. Studien haben ergeben , dass mit herkömmlichen Methoden 15 bis 30 Prozent der behandelten Knie wieder erneut luxierten, während die MPFL -Rekonstruktion eine 5 % Luxation aufzeigt.
Diese neue Methode zur Behandlung luxierter Knie steht somit für eine frühzeitige Mobilisation (nach 2 Wochen). Abgesehen davon ist kein stationärer Aufenthalt erforderlich, der Patient darf somit sofort nach Hause gehen. Es werden 3 kleine Schnitte im Bereich Schienbeinkopf (2,5 cm), oberer Bereich der Kniescheibe (2,5 cm) und an der inneren Seite des Oberschenkels (1 cm) vorgenommen.
Während der Operation wird aus der Rückseite des Oberschenkels eine Sehne entnommen, deren Enden mit 2 Schrauben, welche resorbierend sind, im oberen Bereich der Kniescheibe fixiert werden. Dadurch entsteht ein „mechanischer Zügel„, welcher unter dem Muskel durchgeführt und an einer passenden Stelle im Oberschenkelknochen festgeschraubt wird.
Die Sehne wird nun an dieser Stelle befestigt, der Zügel ist gespannt. Die Kniescheibe kann somit nicht mehr nach außen luxieren und befindet sich in ihrem natürlichen Gleitlager.
Letzte Aktualisierung am 23.04.2010.