Der Mensch war einst in seiner ursprünglichen Form ein wahres "Lauftier". Ob zur Jagd, die mitunter tagelange Fußmärsche bedingten oder das umherziehen auf der Suche nach geeigneten Plätzen zum Leben und neue Flächen besiedeln-Bewegung begleitete hierbei den Menschen wie der Kreislauf von Tag und Nacht. Heute hingegen ist von diesem ehemaligen Läufer kaum mehr etwas übrig geblieben, denn die meiste Zeit des Tages verbringt der Mensch im Sitzen. Für die Muskulatur eine deutliche Strapaze, denn besieht man sich den Ursprung, dann lässt sich sehr leicht nachvollziehen, dass der Mensch nicht für das permanente Sitzen und eine gewisse Bewegungslosigkeit gemacht ist.
Gegen Verspannungen hilft Bewegung
Nach Ansicht der Wissenschaftler sind Verspannungen, die besonders den Nacken, Schultern oder auch den Rücken betreffen, ein Relikt aus der Urzeit. So scheint die Anspannung bestimmter Muskeln oder gar Muskelgruppen einem ursprünglichen Reflex zu folgen, der die Muskeln bei Gefahr zum Weglaufen oder Zuschlagen aktivierte. Einseitige Belastungen, wie sie sehr häufig in sitzenden Berufen der Fall ist, führen dazu, dass die Muskeln sich anspannen und in dieser Anspannung dann verbleiben. Schmerzen und Bewegungseinschränkungen folgen dieser Tatsache dann gleich auf dem Fuß und können den Alltag deutlich erschweren. Bewegung ist hier dann eines der besten Mittel, um die Muskeln wieder zu entspannen und somit aufzulockern. Doch wer nun glaubt, dass er die ganze Arbeitswoche über ohne Bewegung verbringen kann, um dann am Wochenende durch sehr viel Bewegung einen Ausgleich zu schaffen, wird sich rasch eines Besseren belehrt sehen.
Weitaus sinnvoller ist es bereits während der Arbeitszeit immer wieder seine Körperhaltung zu korrigieren, sich zu bewegen, eine sanfte Gymnastik zu machen oder die schmerzende Muskulatur mit Massagen aufzulockern. Auch Besuche in der Sauna helfen sehr gut gegen Verspannungen, ebenso wie Wärmetherapien mit Rotlichlampen, heißen Bädern oder Wickel und Kischkern- oder Dinkelkissen. Ergänzend sollte man täglich ein Mehr an entlastender Bewegung in den Alltag einbauen, was sich bereits durch Spaziergänge oder einem Treppensteigen fast unmerklich umsetzen lässt. Sehr gezielt gegen Verspannungen lässt sich zudem ein regelmäßiges Kraft- und Rückentraining einsetzen, das wiederum durch entspannende Sportarten erweitert werden sollte. Denn eines ist bei schmerzhaften und oft berufsbedingten Verspannungen sicher: Auch eine gestresste Seele führt zu Verhärtungen und diese durch Entspannungsmethoden und Stressabbau zu beruhigen, wird in den meisten Fällen auch für eine neue Schmerzfreiheit sorgen können.