Intuitive und gedankliche Steuerung der Armprothese
Menschen, die aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung eine Amputation eines oder gar beider Arme erleiden mussten, konnten bislang Armprothesen zumeist als ein einfaches Hilfsmittel zum Einsatz bringen lassen. Diese Zeiten sind nun jedoch fast vorbei, denn intelligente Armprothesen erlauben es inzwischen nicht nur eine hohe Funktionalität, sondern vor allem auch ein Fühlen von Vibration, Druck oder auch einer Temperatur.
Mit einer Armprothese fühlen können
Techniker konnten vor geraumer Zeit einem jungen Mann, der durch einen Unfall beide Arme verloren hatte, eine Armprothese entwickeln. Diese zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine intuitive und folglich gedankliche Steuerung des Trägers wahrnimmt. Ermöglicht wird die Gedankenübertragung mittels eines Nerventransfers, der wiederum durch die Herauslösung vorhandener Nervenäste aus dem proximalen Armnervengeflecht zu noch versorgenden Nervenästen zustande kommt. Angedockt sind diese Nerven an der Brustmuskulatur, die zwar nicht anhand der einzelnen Bewegung Signale vom Gehirn zur Armprothese inklusive der Hand leitet, sondern vielmehr nur ein Verstärker für die gedankliche Übertragung der Signale fungiert.
Die Prothese kann durch diese ausgefeilte Vernetzung "hören" was der Träger denkt und welche Handlung er ausführen möchte. Doch hierzu wird ein regelrechtes Armprothesen-Training nötig, um der Prothese selbst ein Lernen des Verstehens zu ermöglichen. Der Kunstarm selbst kann durch solch ein Training die eingehenden Impulse interpretieren und die Handlungen durchführen. Der junge Patient Kandlbauer, der in der Entwicklung maßgeblich mitbeteiligt war, durchlief ein entsprechendes Rehabilitationsprogramm damit die einzelnen Bewegungen mit verlaufender Zeit weniger Konzentration erforderten.
Inzwischen ist die Armprothese soweit entwickelt, dass mittels Sensoren am Prothesenfinger selbst einen Druck oder auch Temperaturen warm/kalt empfinden lassen können. Nach langer Entwicklungszeit ist nun der Cyber-Arm zur Marktreife gelangt und könnte für viele von einer Amputation betroffene Menschen eine deutliche Steigerung der Lebensqualität und Unabhängigkeit ermöglichen. Der Träger des Prototyps selbst sieht inzwischen seinen neuen Arm fast als echt an, zumal ein Greifen und Fühlen können bei weitem nichts mehr mit der einstigen herkömmlichen Armprothese zutun haben.