Wunden mit einer gewissen Tiefe erfordern in der Regel eine Wundversorgung mittels Nadel und Faden. Der Ablauf selbst beinhaltet hierbei zumeist eine lokale Betäubung, das Nähen an sich, sowie ein Fäden ziehen nach etwa acht bis zehn Tagen. Moderne Wundversorgungen bieten bei solch einer Problematik jedoch inzwischen eine sehr gute Alternative gegenüber Nadel und Faden, die auf all diese Abläufe verzichten kann.
Wunden kleben als Alternative zu Nadel und Faden
Kleben statt Nähen heißt diese Methode der Wundversorgung, die nicht nur wesentlich einfacher in ihrem Vorgehen ist, sondern auch den großen Vorteil beinhaltet, dass ein ziependes Fäden ziehen entfällt. Möglich wird solch einer Versorgung von Schnittwunden und ähnlich gelagerten Verletzungen durch einen Cyanacrylat-haltigen Kleber. Dieser wird auf die zusammengeführten Wundränder aufgebracht, was für die Patienten eine weitestgehend schmerzlose Angelegenheit ist und in der Ausführung kaum Zeit benötigt. Die Wundheilung selbst, erfolgt ähnlich wie unter einer organischen Schorfschicht. Ein mühsames oder gar schmerzhaftes Entfernen des Klebers wird nicht erforderlich, da sich dieser in der Verbindung mit den Hautschuppen nach fünf bis zehn Tagen selbständig ablöst.
Allerdings ist der Wundkleber nicht für alle Verletzungen geeignet. Als Kontraindikationen gelten nässende, blutende, verschmutzte und chronische Wunden; Wunden, die unter Spannung stehen, sowie bei inneren Organen, den Schleimhäuten, Nervengewebe oder auch Blutgefäße. Obwohl der Wundkleber ähnlich aufgebaut ist, wie ein handelsüblicher Superkleber, sollte man auf keinen Fall letzteren zum Einsatz bringen. Oftmals wird dieser Tipp gegeben, doch zeigt sich, dass bei solch einem Kleber nicht nur die Trocknung wesentlich rascher durchlaufen, sondern auch noch eine hohe Hitzeentwicklung entsteht. Diese wiederum kann das Gewebe zusätzlich schädigen. Der medizinische Kleber ist somit die gesündere und professionelle Wahl, wenn es um eine effektive Wundversorgung geht. Erhältlich ist der Wundkleber in Apotheken, jedoch nur in größeren Abgabemengen mit einem Preis von knapp 300€, wobei dieser nur von ausgebildetem medizinischen Personal zum Einsatz gebracht werden sollte.