Eine Muskelverletzung (Muskeltrauma) verhältnismäßig häufig auf. Vielfach kommt es zur Muskelzerrung, zum Muskelfaserriss oder zum Muskelriss. Belastungen beim Sport sind oft die Ursache. Es kommt meist zu starken Schmerzen und zu einer Funktionseinschränkung. Allerdings können auch andere Arten von Muskelverletzungen auftreten, beispielsweise eine Prellung oder eine Schnittwunde.
Die Behandlung von Muskelverletzungen besteht meist in einer Ruhigstellung des Muskels und weiteren heilungsfördernden Maßnahmen. Gegebenenfalls kann aber auch eine Operation zur Naht des Muskels notwendig werden.
Schäden am Muskel sind relativ häufige Verletzungen. Sie können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und durch diverse Ursachen, meist Gewalteinwirkungen, bedingt sein.
Bereits der Muskelkater gehört eigentlich zu den Muskelverletzungen. Er tritt meist einige Stunden nach starken Belastungen auf und ist harmlos, da er nach Tagen von selbst wieder verschwindet. Es handelt sich um winzig kleine Risse innerhalb des Muskels. Unterstützende einfache Maßnahmen können die Symptome des Muskelkaters vermindern.
Ein Großteil der Muskelverletzungen kann in Muskelzerrung, Muskelfaserriss und Muskelriss eingeteilt werden. Es handelt sich im Prinzip um verschiedene Schweregrade derselben Verletzung. Zerrungen, Faserrisse und Muskelrisse entstehen häufig durch abrupte Bewegungen und Richtungswechsel beim Sport. Typische Sportarten, bei denen die Verletzungen vorkommen, sind Fußball oder Tennis.
Es kommt zu stechenden Schmerzen, vor allem bei Bewegungen und bei Druckeinwirkung. Blutergüsse kommen oft vor. Ist eine stärkere Rissbildung vorhanden, so ist eine Eindellung des Gewebes bemerkbar. Verschiedene Muskeln können, je nach der vorangegangenen Belastung, betroffen sein. Häufig treten Muskelfaserrisse an der Wade, am Oberschenkel oder an der Schulter auf. Sportler können solchen Muskelverletzungen vorbeugen, indem sie sich vor dem eigentlichen Training oder Wettkampf genügend aufwärmen und dehnen.
Weitere mögliche Muskelverletzungen sind die Muskelprellung und die Durchtrennung des Muskels, beispielsweise bei einer Schnittverletzung. Solche Verletzungen entstehen durch direkte Gewalteinwirkung.
Muskelschäden können zu dauerhaften Schäden führen. Narben können entstehen. Es kann zu einer verminderten Kraft und Beweglichkeit kommen. Die Gefahr neuerlicher Muskelrisse ist erhöht. Weitere Folgeerkrankungen wie Muskelverkalkung (Myositis ossificans) oder Zysten (flüssigkeitsgefüllte Hohlräume) können auftreten.
Um die Funktion des Muskels wiederherzustellen und langfristig zu erhalten, ist bei vielen Muskelverletzungen eine Behandlung notwendig.
Der Arzt befragt den Patienten (Anamnese) und kann durch den Entstehungsmechanismus und die Beschwerden bereits Hinweise auf die Muskelverletzung bekommen. Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt auf mögliche Hinweise für einen Muskelschaden achtet. Das Gewebe wird mittels eines Ultraschalls untersucht, in dem Risse auffällig werden können. Des Weiteren kann manchmal ein Röntgen notwendig werden, um eventuelle andere Verletzungen sehen zu können.
Die Therapie eines verletzten Muskels kann in Abhängigkeit von den Schäden variieren. Die meisten Muskelverletzungen werden konservativ, also ohne Operation, behandelt. Bei schweren Verletzungen kann aber ein operativer Eingriff notwendig werden.
Ein Muskelkater bedarf nur einer einfachen Behandlung. Die Muskelregion sollte für einen Tag nicht belastet werden. Durch Wärme (Bäder, Sauna) wird die Abheilung gefördert. Später sind Massagen und Bewegungsübungen sinnvoll.
Muskelzerrungen, Muskelfaserrisse und Muskelrisse werden durch Ruhigstellung behandelt. Hier kommen vor allem straffe Verbände zum Einsatz. Unterstützend werden Maßnahmen wie Kühlung, Druckeinwirkung (Kompression), Hochlagerung und Einnahme von entzündungshemmenden Arzneimitteln vorgenommen. Bald sollte mit einer vorsichtigen Bewegungstherapie begonnen werden. Gegebenenfalls kann auch eine Strombehandlung oder eine Lymphdrainage vorgenommen werden. Prellungen von Muskeln können ähnlich wie Muskelfaserrisse behandelt werden.
Bei schweren Muskelverletzungen kann es notwendig werden, eine Operation durchzuführen. Bei einem Muskelriss wird operiert, wenn ein erheblicher Teil der Muskeldicke durchtrennt ist. Bei anderen verletzungsbedingten Problemen wie großen Blutergüssen kann ebenfalls ein Eingriff erforderlich sein.
Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung oder in Regionalanästhesie (Betäubung größerer Körperabschnitte), bisweilen auch in Vollnarkose. Es erfolgt ein Hautschnitt. In bestimmten Fällen kann auch eine Operation durch Spiegelung (Endoskopie) mit Hilfe eines feinen optischen Gerätes vorgenommen werden. Bisweilen ist sogar eine Operation des Muskelrisses über eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) möglich, z. B. an der Schulter.
Bei der Operation der Verletzung wird der zerrissene Muskel vernäht. Als Nahtmaterial werden meist Fäden verwendet, die sich langsam selbst auflösen. Eventuelle Blutergüsse (Hämatome) werden ausgeräumt. In wenigen, besonders schweren Fällen können weitere Maßnahmen zur Muskelrekonstruktion notwendig werden wie eine spezielle Verlagerung oder eine Transplantation von Muskelgewebe.
Ein großer Teil der möglichen Komplikationen kann bereits durch die Verletzung selbst hervorgerufen werden. Auftreten können Blutungen, Nachblutungen und Blutergüsse. Umgebende Strukturen können geschädigt werden, bei einer Nervendurchtrennung kann es zu Lähmungen oder Taubheitsgefühl kommen.
Bei einer Eröffnung der Haut können sich Infektionen, Wundheilungsstörungen und Narben ergeben. Später können Folgeschäden wie Bewegungseinschränkungen und Muskelverkalkungen (Myositis ossificans) vorkommen.
Die Therapie eines Muskeltraumas ist langwierig. Mit intensiven Maßnahmen, die sich über einige Wochen bis Monate hinziehen, kann die Funktionsfähigkeit oft wiederhergestellt werden. Durch die Operation können die Heilungsdauer verkürzt und die langfristigen Aussichten bei ausgedehnten Verletzungen wesentlich verbessert werden. Nach jeder Muskelverletzung ist das Risiko eines erneuten Risses größer als vorher.
Letzte Aktualisierung am 17.05.2021.