Rückenschmerzen zählen zu den Volkskrankheiten Nummer Eins, denn bereits heute leiden rund 80% der Deutschen und wiederkehrenden oder auch chronischen Schmerzen im Rücken. Verantwortlich für die Schmerzen, die teilweise unerträglich sind und neben einer Bewegungseinschränkung auch die Lebensqualität deutlich in den Keller sinken lassen, sind neben organischen Ursachen vor allem auch psychische Belastungen und eine falsche Haltung bzw. verschiedene tägliche Faktoren bei den Bewegungsabläufen zu nennen.
Warum der Mensch überhaupt verstärkt unter Rückenbeschwerden leidet, geht zum Teil auch auf die lange Entwicklungsgeschichte des Menschen zurück. Einst noch auf allen Vieren unterwegs, entwickelte sich mit der Zeit der Mensch zu einem aufrechtgehenden Wesen auf zwei Beinen. Die Wirbelsäule als Vierbeiner zeigte sich damals noch leicht gebogen und musst mit der Entwicklungsgeschichte zu einer fast geraden Form umgewandelt werden. So klasse diese Begradigung in Form des Stehens und Gehens auch wahr, zeigt sich darin der Nachteil, dass nun dem Rückgrat deutliche Lasten auferlegt werden, die besonders in der heutigen Zeit extrem zugenommen haben.
Bewegungsmangel, falsche Körperhaltungen, das ungesunde rückenbelastende Tragen oder auch schwere Arbeiten, verursachen hier neben möglicherweise ab der Geburt vorhandenen Schädigungen mitunter schon im frühen Kindesalter Schmerzen im Rücken. Besonders im Bewegungsmangel ist oftmals die Hauptursache der Beschwerden im Rücken zu finden. Dank dem vielen Sitzen und dem nicht treiben von Sport, erfahren die Muskeln am Bauch und am Rücken eine wahre Verkümmerung. Dabei sind diese als das Stützkorsett der Wirbelsäule von immenser Wichtigkeit, was leider von immer mehr Menschen vergessen wird. Selbst bei den kleinsten Kindern entwickeln sich aufgrund des Mangels an Bewegung und Stärkung der Muskulatur schon chronische Schmerzen im Rücken, was durchaus vermeidbar wäre.
Grundsätzlich ist es verkehrt bei Schmerzen für eine ständige Schonhaltung zu sorgen. Selbst bei Bandscheibenschäden empfehlen die Ärzte inzwischen ein gesundes und sanftes Maß an Bewegung, um die morschen Knochen nicht ganz einrosten zu lassen und somit einer Degeneration der eh missachteten Muskulatur vorzubeugen. Walking, Schwimmen, Rad fahren und Krankengymnastische Übungen können hierbei ebenso eine wirkungsvolle Hilfe gegen die Rückenprobleme sein als auch der Besuch einer Rückenschule und dem sanften uskelaufbau anhand unterschiedlicher Fitnessgeräte.
Akute Beschwerden lassen sich sowohl mit einer Kälte- als auch Wärmebehandlung recht gut in Schach halten und je nach Schwere der Schmerzzustände kann auch die Gabe von Medikamenten erforderlich werden. Zeigen sich Schäden an den Bandscheiben, ist es allerdings womöglich der einzige Weg zur Schmerzfreiheit eine Operation durchführen zu lassen, wobei die Ärzte heute nicht mehr ganz so rasch für eine OP plädieren, sondern vielmehr erst einmal nach alternativen Behandlungsmethoden suchen.
Wie bei den meisten Beschwerden und auch Erkrankungen, gilt auch bei Rückenschmerzen, dass eine Vorbeugung wesentlich sinnvoller ist als dann die Folgen des Missachtens auszukurieren. Regelmäßige Bewegung, der Besuch einer Rückenschule, Entspannungsübungen, eine gesunde Ernährung und der Abbau seelischer Belastungen sind hierbei sehr effektiv Mittel. Übrigens gelten diese Maßnahmen auch schon für die Kleinsten und sollten durch das Vorbild der Eltern zu einer Umsetzung der selbigen motiviert werden.