Der Hallux rigidus und wie er sich therapieren lässt
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Die meisten Menschen antworten bei der Frage „Wo findet sich eine Arthrose?" mit „natürlich im Knie". Nicht ganz unrichtig, erweist sich jedoch die Abnutzung des Gelenks auch in vielen weiteren Körperregionen, so auch in der Großzehe. Hier heißt der medizinische Fachbegriff Hallux rigidus und offenbart eine Erkrankung, die nicht nur Schmerzen und eine Bewegungseinschränkung entstehen lässt, sondern unbehandelt schlussendlich zur Versteifung des Zehgelenks führt.
Der Hallux rigidus und wie er sich therapieren lässt
Der Hallux rigidus tritt überwiegend bei Männern auf, wobei diese Form der Arthrose auch vor Frauen nicht gänzlich halt macht. Auftreten kann die Arthrose schon im Jugendalter und zeigt sich in der primären Form zumeist einseitig. Bei der Erforschung der Ursachen konnten bislang unterschiedliche Auslöser der Abnutzung im Großzehgrundgelenk belegt werden. Während vielfach von Laien angenommen wird, dass sportliche Aktivitäten einen Hallux rigidus auslösen, zeigt sich allerdings nach wissenschaftlichen Erkenntnissen jedoch kein Anhaltspunkt für diese Annahme. Vielmehr liegen die Gründe für eine derartige Fußerkrankung bei einem angeborenen schlechten Knorpel, Gicht, einem Hallux valgus (einer Fehlstellung der Großzehe) oder auch weiteren Störungen im menschlichen Stoffwechsel.
Oft kann sich die Erkrankung über Jahre schleichend und fast unbemerkt entwickeln, um dann fast plötzlich mit Schmerzen und deutlichen Bewegungseinschränkungen beim Gehen aufzutauchen. Da gerade das Gelenk der Großzehe von der Arthrose betroffen ist, wird ein Abrollen des Fußes zu einer äußerst schmerzhaften Angelegenheit, zumal sich durch die daraus entwickelte Schonhaltung weitere Einschränkungen und Abnutzungen in den Knien oder der Hüfte aufzeigen können.
Die Behandlung eines Hallux rigidus erfolgt in der Regel auf der Basis der konventionellen Medizin, wobei ehrlicherweise erwähnt werden muss, dass diese sich nur selten als erfolgreich erweist. Neben der krankengymnastischen Therapie zur Verbesserung der Beweglichkeit, wird in der Folge auch durch angepasste Schuheinlagen und entsprechendes Schuhwerk, sowie durch die Einnahme von Medikamenten und natürlichen Präparaten wie der Teufelskralle, versucht das Leiden einzugrenzen. Grundsätzlich gilt wie bei allen anderen betroffenen Arthrosestellen, dass dieser Verschleiß nicht rückgängig zu machen ist. Sind die Beschwerden durch den Hallux rigidus allzu stark, dann kann auch durch eine Operation für Linderung gesorgt werden. Diese beinhaltet entweder ein Glätten des Großzehgelenks, die Teilentfernung, das Einsetzen eines künstlichen Gelenks oder auch die Versteifung des selbigen.
Welche Therapieform eingesetzt werden kann, hängt von dem einzelnen Betroffenen ab, da zum Beispiel bei einer vorhandenen Gichterkrankung zunächst diese therapiert werden muss, bevor am Ende dann die Arthrose und deren Auswirkungen auf den Fuß behandelt werden kann.