Bei der Arthrose handelt es sich um eine Gelenkerkrankung, die durch degenerative Veränderungen hervorgerufen wird. Genauer genommen besteht eine chronische, schmerzhafte, zunehmend funktionsbehindernde Gelenkveränderung aufgrund eines Missverhältnisses zwischen Tragfähigkeit und Belastung. Die Arthrose beginnt stets mit einer Schädigung des Gelenkknorpels. Im Verlauf von Jahren führt dieser Knorpelschaden zu einer Arthrose. Nach und nach wird durch die Abnutzung des Gelenkknorpels die gesamte Knorpelschicht der Gelenkoberfläche zerstört. Aufgrund der zerstörten Knorpelschicht reiben die Knochen direkt aneinander, welches zu äußerst starken Schmerzen führt und das umliegende Gewebe zerstört.
Man spricht also erst dann von einer Arthrose, wenn der schadhafte Knorpel zu einer Entzündung der Gelenkinnenhaut geführt hat und Veränderungen sowie Verformungen am Knochen und gesamten Gelenk zu erkennen sind. Arthrose bedeutet immer Knorpelschaden mit Knochenveränderungen. Es handelt sich um eine degenerative Gelenkveränderung, die zum rheumatischen Formenkreis gehört.
Im Anfangsstadium ist der Schaden oft zunächst auf eine kleine Fläche begrenzt und noch oberflächlich. Nach einer gewissen Zeit lassen sich erste Verdichtungen des Knochens unter dem Knorpel, eine Gelenkspaltverschmälerung und Knochenwülste an den Gelenkrändern, so genannte Osteophyten, auf dem Röntgenbild erkennen. Diese Veränderungen am Knochen sind ein entscheidendes Zeichen für das Frühstadium der Arthrose. Ohne diese Knochenveränderungen liegt lediglich ein Knorpelschaden vor, aber keine Arthrose.
Bei der Arthrose sind die Gelenke nicht entzündet (im Gegensatz zur Arthritis), sondern abgenutzt. Die Arthrose ist die häufigste Erkrankung (circa 55 Prozent) innerhalb der rheumatischen Erkrankungen.
Eine Arthrose kann hervorgerufen werden durch:
Frauen sind häufiger von Arthrose betroffen als Männer.
Die Ursachen der primären Arthrose (zuerst vorhanden) sind bislang nicht geklärt. Vermutet wird ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Gelenkknorpels. Die primäre Arthrose tritt auf:
Die sekundäre Arthrose (nachträglich hinzukommende) kann Folge sein von:
Betroffen sind vor allem die unteren Gliedmaßen, also die Hüftgelenke (Coxarthrose) und Kniegelenke (Gonarthrose) sowie die Gelenke der Wirbelsäule (Sondylarthrose). Seltener sind die Gelenke der oberen Gliedmaßen betroffen. Tritt hingegen ein Gelenkverschleiß an mehreren Gelenken gleichzeitig auf, so spricht man auch von einer Polyarthrose.
Es können folgende Symptome auftreten:
Kommt zur Gelenksarthrose noch ein entzündlicher Anteil mit Überwärmung, Schwellung und Schmerzen im betroffenen Gelenk dazu, so spricht man von einer aktivierten Arthrose.
Die Diagnose der Erkrankung erfolgt durch die Erhebung der Anamnese (Krankengeschichte) bzw. durch die Erfragung der Beschwerden. Wegweisend sind vor allem Röntgenaufnahmen des betroffenen Körperteils, um typische Gelenkveränderungen oder Deformierungen erkennen zu können. Des Weiteren werden auch Blutuntersuchungen durchgeführt, um andere Gelenkerkrankungen, wie z.B. Gicht auszuschließen.
Die Arthrose wird in der Regel in drei Stadien eingeteilt:
Zwischen Früh- und Spätstadium können viele Jahre vergehen. Daher befinden sich viele Arthrosepatienten in einem Zwischenstadium. Der erkrankte Gelenkknorpel ist im Spätstadium fast vollständig abgerieben und verschwunden. Ohne den Schutz des Gelenkknorpels reibt der freiliegende Knochen auf einen anderen Knochen.
Eine Arthrose wird zunächst immer konservativ behandelt. Dass heißt z.B. durch Krankengymnastik, Wärmeanwendungen und Arzneimittel. Erst im fortgeschrittenen Stadium kann unter Umständen ein operativer Eingriff erforderlich sein.
Zur Hemmung der Entzündung und gegen die Schmerzen werden NSAR (Nicht steroidale Antirheumatika) verschrieben. Des Weiteren gibt es Spritzen, die direkt in das Knie injiziert werden. Bei der Behandlung der Arthrose haben sich vor allem folgende Mittel bewährt:
Bei stark deformierten Gelenken ist oft ein künstlicher Gelenkersatz durch eine Endoprothese erforderlich. Des Weiteren können Gelenkversteifungen oder Korrektur von Fehlstellungen durchgeführt werden.
Merke: Da die Arthrose eine Abnutzungserscheinung ist, ist sie nicht heilbar, denn Gelenke, die abgenutzt sind, kann der Körper nicht wieder herstellen!
Der Verlauf der Arthrose kann individuell sehr unterschiedlich aussehen. Bei dem einen kann die Krankheit sehr langsam voranschreiten und kaum Schmerzen oder andere Beeinträchtigungen hervorrufen. Bei anderen hingegen kann die Erkrankung stark voranschreiten und von starken Schmerzen begleitet sein. Diese Patienten benötigen in der Regel auch viel früher einen Gelenkersatz.
Letzte Aktualisierung am 11.05.2021.